Taipeh, Taiwan:
Nach unserem Flug (11 Stunden - 3 Stunden Aufenthalt in Shanghai - 2 Stunden Flug bis Taipeh) sind wir wider Erwarten fit. Vom Flughafen mit dem Bus in die Stadt, dann zu Fuß im Regen weiter zum Hostel.
Unsere erste Übernachtung ist schon ein Erlebnis. Weil wir Geld lieber in gutes Essen als in teure Unterkünfte investieren, hat Thomas zwei Betten in einem 8-er Dorm gebucht. Für alle, die noch nie in einem Hostel gewohnt haben: Dorm ist ein Dormitory, auf deutsch Schlafsaal; wir schlafen in einem Raum mit vier Stockbetten, jeder hat einen kleinen abschließbaren Schrank, Toiletten und Duschen sind für alle- aber streng nach Männlein und Weiblein getrennt, hier funktioniert das alles mit Chipkartenzugang. Jedes Bett hat einen Vorhang drum rum, eine Steckdose + einen USB-Ladeanschluss, ein LED-Licht, halt das, was der digitale Nomade oder Falschparker (Ich lass das jetzt mal so stehen, ist ein Ergebnis der Autokorrektur von Apple auf die Eingabe Flashpacker) so braucht. Das "Space Inn" ( http://www.spaceinn.com.tw/en/index.php ) - so heißt das Hostel - liegt komplett im 1. UG !, d.h. es gibt keine Fenster. Das komplette Hostel ist klimatisiert und eingerichtet wie ein Raumschiff. Und: so sauber, wie wir noch selten gewohnt haben. Große Aufenthaltsräume, 60 Zoll Flatscreen, Küche mit allem drum und dran, Waschmaschinen...und keine Doppelzimmer, nur Dorm. Aber nun zu Fuß los, die nähere Umgebung erkunden. Das Hostel liegt wirklich zentral. Über TripAdvisor finden wir ein Restaurant für Beef-Noodle-Soup, wohl das allerbeste: Ausverkauft, um viertel nach Acht gibt es hier nix mehr. Der Chef schickt uns weiter, gen Ximen, Trendviertel der Jugend. Die Taipeh-er lieben shopping, die Fußgängerzonen sind voll und wir mitten drin. So lieben wir das. Jedoch können wir uns nun nicht entscheiden, was wir wo essen wollen, die Auswahl ist einfach überwältigend. Das geht so weit, dass die ersten Restaurants schon schließen... Aber wir einigen uns dann doch auf ein einladend aussehendes Restaurant, in dem auch noch einige Leute sitzen. Wir werden nicht enttäuscht und sind seither auf Facebook mit einer kleinen Taiwanesin befreundet. Ach so: Einen Drink wollten wir auch noch, sind dann aber doch nicht geblieben... Ximen is Taipei's largest gayborhood, lesen wir später, deshalb waren beim "Red House" 99 % Männer ;-) Unsere erste Nacht im Stockbett verläuft völlig unterschiedlich: Chris fällt wie tot ins Bett, Thomas kriegt das Treiben im Zimmer rund um die Uhr mit. Gemeint ist jetzt aber nix unanständiges, die Leute kamen einfach zu ganz unterschiedlichen Zeiten ins Zimmer oder standen schon wieder auf. Unser erster Morgen in Taiwan fängt dafür dann schlecht an: Chris wacht mit Migräne auf und so beginnt unser Taipeh Tag dank guter Medikamente erst nach Mittag. Wir sind fasziniert von der Sauberkeit und Ordnung der Stadt (oder zumindest der Teile, die wir sehen). Auf Rolltreppen wird wirklich rechts gestanden und links gegangen (auch, wenn rechts eine Schlange steht, um nur drauf zu kommen). Ähnlich ist das beim Besteigen der Metro. Wir essen "Dumplings" und Suppe in einem kleinen Familienbetrieb, in dem wir mit Mühe einen Platz kriegen. "Dumplings" sind chinesisch-/taiwanesische Teigtaschen, ähnlich Ravioli oder Mini-Maultaschen. Und so schlecht stellen wir uns gar nicht an, mit den Stäbchen. Weiter gehts durch die Stadt - wir wollen unbedingt noch das Taipei 101 sehen, das zweithöchste Gebäude der Welt. Mit der Metro ist man auch schnell dort. Leider ist der Turm im Nebel verhüllt, manchmal sehen wir Teile rausgucken. Es ist eklig nasskalt (Thomas: feuchtkühl...) wir flüchten in die Mall zum Aufwärmen! Thomas zieht eine Nummer für... kommt gleich. In der Mall des 101 präsentieren sich alle Geschäfte, die weltweit Rang und Namen haben. Ob teure Klamotten oder Uhren, hier sind sie alle vertreten. Obwohl wir nichts kaufen, ist es schon ein Erlebnis, durch dieses architektonisch interessante und gelungene Gebäude zu laufen. Wir kaufen dann doch was: Chris braucht einen Tee zum Aufwärmen, gibt es bei McD.... Nach dem Rundgang gibt es nochmal "Dumplings" bei "Din Tai Fung", in einem der bestbewerteten Restaurants der Stadt. So voll, dass wir die Nummer 1138 zogen und 50 (!) Minuten hätten auf einen Tisch warten müssen. Das Restaurant ist riesig, professionellst organisiert und nur zu gucken schon ein Erlebnis. Der Service ist beeindruckend, es gibt eine extra Ablage für Taschen am Tisch, die dann bedeckt wird. Auch Jacken über Stuhllehnen werden mit Hussen abgedeckt. Das Essen ist sehr lecker - und es gibt warmen Tee bis zum Abwinken, wir saugen ihn regelrecht auf. Am Nachbartisch schmunzeln zwei deutsche Banker, mit denen wir ins Gespräch kommen. New York, Singapur, HongKong, Taipeh; alles in einer Woche, Nein, neidisch sind wir da nicht. Am Tag drauf geht es weiter zum Taroko Nationalpark. |
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