Neue Bekanntschaften machen wir im „Dreamer“ Hostel in Palomino, grösste Anlage aller Hostels, die wir je gesehen haben. Mehrere Dorms, also Schlafsäle.
Privatzimmer beginnen hier erst bei gut 60 Euro, der Anlage angemessen, aber für ein Hostel schon teuer. Für uns keins frei. Also Dorm. Thomas ist ganz aufgeregt: Im 8-er Zimmer ist er der einzige Mann. Ob er das aushält? Sechs Mädels aus Chile freuen sich über uns, zusammen sind sie ungefähr so alt wie wir beiden....grins. Es treten noch in unser Leben: Ein schottischer Bank-Trainee (23) aus Amsterdam, aktuell liest er Biographien erfolgreicher Unternehmer. In 15 Jahren will er was ganz Großes am Start haben. Ein amerikanischer Student (22), der die Massnahmen der EZB und die griechischen Wahlen qualifizierter kommentiert als die meisten Europäer. Er schwärmt von Revolution und linkem Aufbruch, der Bänker hält mit Sparen dagegen. Links gegen rechts und Thomas dazwischen. Manche wollen bleiben, bis ihr Geld alle ist...die jobben dafür auch mal an der Bar und dürfen dann umsonst wohnen: Schlafplatz auf den Sofas an der Bar. Da das breite Liegeflächen sind, kann man/frau morgens schon mal neben Wildfremden aufwachen. Ein deutsches Lehrerehepaar (ca. Mitte 50) auf Wochenendtrip lebt seit einem Jahr in Medellin, sie beschreibt den Schulalltag, die 250 qm Wohnung im Ort und die Reaktionen der deutschen Freunde/Bekannten. Spannend! Eine kanadische Tattoo-Künstlerin (30)- ob ihre weiblichen Formen natürlich sind?? Jedenfalls lobt sie Thomas` Englisch - und schon mag er sie noch etwas mehr. Freundinnen dieser Blondine berichten ein Problem: Andere Backpacker in Cartagena haben kein Geld mehr, deren Kreditkarte ist- warum auch immer- hier bei den Mädels. Wir erzählen, dass wir gleich da hin fahren- toll, könnt ihr nicht...klar, nehmen wir die Karte mit. Um die 300 km von Palomino nach Cartagena de Indias zu kommen, braucht man einen halben Tag. Fast einen ganzen. Wir entscheiden uns, mit dem Moped-Taxi zum normalen Bus, mit dem bis ins Hostel nach Santa Marta zu fahren und uns dort vom Door to Door Minibus abholen zu lassen. Alles läuft gut, wie erwartet. Aber halt kolumbianisch. Wir steigen rechtzeitig in Palomino in den Bus - so können wir im Hostel in Santa Marta noch was essen und Lulo -Saft trinken und endlich mal wieder ins Netz. Dass uns der Bus dort - statt wie vorher gesagt um 15.00 Uhr erst um 16.00 Uhr abholt und dann aber erst alle anderen Mitreisenden in allen möglichen Hostels abholt, damit hatten wir nicht gerechnet. Bis es wirklich losgeht, ist es dann 17.00 Uhr. Geduld ist gefragt, bis wir irgendwann zwischen 21.00 Uhr und 22.00 Uhr in Cartagena ankommen. Da werden wir nochmal in ein Taxi verfrachtet und endlich....empfangen uns Rufe: Thomas!? Thomas!! Die Kreditkarten - Erwarter sind hellauf begeistert. Unser gebuchtes Hostel liegt abseits der üblichen Unterkünfte - Cartagena ist gefragt und damit teuer! Wir haben Glück, wohnen ruhig und sauber in einer „gated community“, mit etwas Familienanschluss und trotzdem fußläufig in die Altstadt. Alle empfahlen den Besuch von Cartagena - unsere Erwartungen sind hoch und trotzdem niedrig. Kreuzfahrtschiffe sollen hier halten, das deutet immer auf Massentourismus und hohe Preise hin. Wir sind aber schnell überzeugt. Klar, für kolumbianische Verhältnisse ist hier in Cartagena touristisch der Teufel los. Im Vergleich zu vielen anderen Orten ist hier aber gar nichts los. Es herrscht buntes Treiben in historischer Kulisse - die wenigen Touristen fallen nur an einigen Stellen auf. Cartagena hat sich als eine der schönsten Kolonialstädte Südamerikas behauptet. Das komplett ummauerte alte Stadtzentrum mit Festungsring und den Stadtteilen Centro mit der Kathedrale und zahllosen Palästen im andalusischen Stil, San Diego, dem Viertel der Händler und der zahlenmäßig kleinen Bourgeoisie sowie Getsemaní, dem Viertel der kleinen Leute und Handwerker, das aus dieser Zeit stammt, wurde 1959 zum nationalen Kulturerbe erklärt und ist seit 1984 UNESCO-Weltkulturerbe. (aus Wikipedia) Mit am Besten gefällt uns die Bar „Donde Fidel“. Sie ist seit 40 Jahren bekannt für Salsa. Richtig gute Musik und Stimmung und überall Fotos von vielen Salsa-Größen mit Besitzer Fidel. An der Decke hängen die unterschiedlichsten Instrumente. Abends kann man draußen sitzen. In Cartagena kann man sich herrlich treiben lassen. Nette kleine Kneipen, Bars, Restaurants, Shops und edle Cafés. Natürlich besichtigen wir auch das Castillo de San Felipe de Barajas (Bild oben). Es ist das größte Kastell, das die Spanier in ihren Kolonien bauten. Eindrücke von Cartagena de Indias: Leider haben wir nur zwei Tage in Cartagena. Am Ende des zweiten Tages fliegen wir wieder nach Bogotá. Das Ende der Reise naht. Aber diesen einen Tag nutzen wir noch!
Zwar nicht im Museo del Oro, wie ursprünglich geplant, sondern im Banco de la República Art Museum, das auch eine große Botero Sammlung beinhaltet. Natürlich gehen wir zum Abschied auch noch einmal schön und lecker essen. Eindrücke von Bogotá: Und dann gehts wieder auf den Flughafen. Um 5. 30 Uhr morgens landen wir in New York. Das Gepäck können wir für teuer Geld lagern, wir fahren mit der Metro zur Gedenkstätte am ehem. World Trade Centers und dem Museum.
Die beiden Wasserbecken, die den Grundriss der beiden Hochhaustürme zeigen, sind schon beeindruckend. Im Museum kann man die Zeit vergessen. Viel davon haben wir nicht. Schnell noch was essen, dann wieder los zum Flughafen. Morgens landen wir in Frankfurt. Eindrücke aus New York: zurück in Kornwestheim: |
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