in die Yungas... |
Bei der Fahrt wieder zurück durch die Bergnebelwälder (Yungas) auf 4.700 m haben wir diesmal gutes Wetter und damit zum Teil atemberaubende Aussichten.
Was für ein Gebirge… Was für eine Strecke… Allein die Änderung der Vegetation in so kurzen Zeit… |
über die Cordilliera Real,
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Wir fahren den Weg mit nur kurzen Pausen komplett wieder hoch - von knapp 1.000 m (wo wir übernachtet haben) zurück auf den Pass auf 4.700 m.
Auf dem Pass ziehen wir schnell unsere warmen Pullover und Jacken wieder an |
und müssen jetzt natürlich erneut mitten durch La Paz.
An einem Almuerzo- Stand essen wir gut und günstig zu Mittag. Diesmal Lamm. Hervorragend. Dabei beobachten wir einige ältere Damen, die das Straßenbild mit ihrer Geschäftigkeit schon sehr prägen: |
Stellplatz in El Alto... |
Dann geht es auf der fast freien Autobahn steil hoch nach El Alto. Am Flughafen kann man gut stehen, das wissen wir noch aus 2017. Leider ist an der Zufahrt zum bewachten Parkplatz jetzt eine Höhenbeschränkung. Auf dem Schild wird zwar eine Durchfahrtshöhe von 4,50 m angegeben, der Dicke mit seinen 3,65 m bleibt aber trotzdem am Schild hängen. Den Typ an der Kasse interessiert das alles herzlich wenig.
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Ewas frustriert fahren wir in Richtung Tiwanaku. Weltkulturerbe, tausende Jahre alte Zivilisation. Wir haben Hoffnung, dass sich unterwegs ein Plätzchen für die Nacht findet. Schlussendlich übernachten wir in einem noch nicht fertig gestellten Neubaugebiet am Stadtrand am Rand eines Bolzplatzes ruhig und - das ist gerade in Bolivien bemerkenswert - mit wenig Hundegebell.
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Bolivien... |
In Bolivien gibt es unzählige Straßenhunde. Die meisten sind wirklich schöne Promenaden-mischungen. Wie und von was sich die Tiere ernähren? Wahrscheinlich finden sie in dem überall herumliegenden Müll immer mal wieder was Nahrhaftes.
Das sind die Unterschiede zu den anderen Ländern. Dort hatten wir das Gefühl, dass es meist ein gewisses Umweltbewusstsein gibt und immer weniger Müll in die Landschaft geworfen wird. Natürlich ist da jedes Land anders. Chile wirkt besonders sauber und im |
Fernsehen sahen wir Sendungen zum Thema Mülltrennung und Klimawandel.
Bolivien ist mit Abstand das ärmste der Länder, die wir bisher in Südamerika bereist haben. Hier scheinen viele Menschen froh zu sein, wenn sie keinen Hunger haben, nicht krank sind und nicht frieren. Wer hat da zusätzlich ein Bewusstsein für die Umwelt… An einem - ebenfalls zugemüllten - Aussichtspunkt auf die Cordillera Real halten wir. Den Müll und die vielen Hunde haben wir nicht fotografiert… |
Weltkulturerbe Tiwanaku... |
Zum Weltkulturerbe Tiwanaku haben wir zwischenzeitlich viel gelesen. Vor ca. 3.000 Jahren entstand diese wichtigste prä-Inka Urkultur des Kontinents , ca. 1.000 n. Chr. der Untergang. Danach wurden die Anlagen geplündert.
Die Steine aus Sandstein und das weit her transportierte Vulkangestein wurden zum Kirchen- und Hausbau abtransportiert. Als man feststellte, dass wirklich Altes und Schützenswertes dabei war, war das meiste schon weg oder zerstört. Man hat gerettet, was halt noch rumlag, Teile wurden wieder aufgebaut, so, wie es mal gewesen sein könnte, sein soll, war…wer weiss das schon. |
Einige monolithische Figuren und das Sonnen- und Mondtor wurden aber sehr wohl erhalten. Ausserdem kann man gefundene Keramiken und Metall in den Museen ansehen.
Auf iOverlander wird Tiwanaku wegen seines Preis- / Leistungsverhältnisses oft kritisiert. Wir wollen uns die Anlage trotz aller Kritik trotzdem ansehen und uns ein eigenes Bild machen. Kurz zusammengefasst: Wenn man keine zu hohen Erwartungen an diese Anlage hat, wird man auch nicht enttäuscht. Wir haben diesen Ausflug jedenfalls nicht bereut. Trotz allem Zerstörten rundet es unseren Besuch in Bolivien ab. |
Antonia... |
Und obwohl wir jetzt schon kurz vor der peruanischen Grenze und dem Titicacasee sind, drehen wir wieder um und fahren die ca. 70 km zurück nach El Alto.
Zum einen wollen wir noch nach Copacabana am Titicacasee. Zu Ehren dieses Wallfahrtsortes wurde übrigens eine kleine Kapelle in Rio de Janeiro und dann ein ganzer Ortsteil benannt…. (Tja, man lernt nie aus…) Zum anderen müssen wir ein Domlager tauschen lassen. In einem Wohngebiet in El Alto sollen zwei Brüder gute Arbeit leisten. Also nichts wie hin. In die Werkstatt passen wir nicht, der Dicke wird sofort auf der Straße repariert. Macht einen guten und soliden Eindruck. Dann hält ein VW T2 vor der Werkstatt. Patrik und seine kolumbianische Freundin Liss steigen aus. Bei einem gemeinsamen Mittagessen haben wir viel zu erzählen. |
Dann schwärmen uns beide von Antonia vor. Bei ihr haben sie eingekauft. Klamotten aus Alpaka-Wolle. Gleich hier ums Eck, alles fair gehandelt. Kurze Zeit später klingeln wir an einem unscheinbaren Tor und werden eingelassen.
Antonia ist eine Frau, die mal erleben muss. Ein Energiebündel, immer bei der Arbeit, immer positiv. Sie gründete und steuert eine Organisation für die Frauen, die durch Handarbeiten Geld verdienen. Antonia vertreibt die Ware über das Fair-Trade Unternehmen "World Fair Trade Organization" an europäische Weltläden. Aber Antonia war auch politisch immer sehr aktiv. Sie ist 72 Jahre alt, war Ministerin unter Evo Morales und kennt viele hochrangigen Politiker persönlich. (aber das erzählt sie uns erst zwei Tage später…) Zufällig ist auch ihre Ansprechpartnerin des Fair-Trade Unternehmens vor Ort. So lernen wir Lea aus Bonn kennen. Lea spricht perfekt spanisch. |
Nach ausgiebigen Shoppingstunden im Laden lädt uns Antonia zu einem Abendessen ein.
Antonia hatte gekocht und uns alle eingeladen….Von uns ein wenig chilenischer Wein, spannende Gespräche. |
Und so haben wir fünf Ausländer, Liss und Patrik, Lea und wir beide einen sehr gemütlichen und unterhaltsamen Abend.
Und das, wo wir altersmäßig von allen dreien die Eltern sein könnten… |